KREUZBANDRISS – WAS TUN?

Die Kreuzbandverletzung ist eine häufige Verletzung sowohl bei Sportunfällen wie auch bei Verkehrsunfällen, allerdings auch bei Drehverletzungen im Alltag. Die Kreuzbänder sind die zentralen Stabilisatoren des Kniegelenkes, besonders das vordere Kreuzband ist bei vielen sportlichen Aktivitäten hochgradig gefährdet und viele Sportler sind besonders bei Kontaktsportarten (Fußball, Handball, Basketball) sowie beim Skifahren von Kreuzbandverletzungen betroffen.

Nach solch einer Verletzung stellt sich die Frage: Muss eine operative Rekonstruktion des Kreuzbandes erfolgen? Gibt es eine Möglichkeit der konservativen Behandlung und ist eine Technik anzuwenden, bei der das Kreuzband eventuell genäht werden kann? Wir wollen Ihnen auf dieser Internetseite umfangreiche Informationen über die vordere Kreuzbandverletzung (Kreuzbandriss, vordere Kreuzbandruptur) geben, damit Sie sich zu diesem Thema ein eigenes Bild machen können.

Im MedCenter 360° Berlin gibt es seit Jahren ein mit mehreren Fachärzten besetztes Knieteam, das von Kniespezialist Dr. Volker Laute, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, geleitet wird. Dr. Laute ist ein ausgewiesener Kreuzbandspezialist und führt seit über 20 Jahren Kreuzbandoperationen durch. Er hat bereits mehrere tausend Patienten mit Kreuzbandverletzungen operiert und in seiner langjährigen Zeit alle gängigen operativen Techniken zur Versorgung von Kreuzbandverletzungen angewandt. Durch einen intensiven Austausch auf Kongressen und bei Hospitationen (z.B. bei Dr. Steadman in Colorado) hat Herr Dr. Laute als Kniespezialist einen weitreichenden Überblick gewonnen.

Das Resultat ist eine optimale Versorgung von Kreuzbandverletzungen im MedCenter 360° Berlin, so dass hier bereits viele Operateure in der Kreuzbandchirurgie weitergebildet wurden. Dr. Laute ist seit Jahren Instructor der Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA).

Falls Sie Fragen zu einer Kreuzbandverletzung haben oder Sie sich bei einer Kreuzbandverletzung im MedCenter 360° Berlin behandeln bzw. operieren lassen wollen, können Sie sich gerne an unser Knieteam wenden.

ANATOMIE DER KREUZBÄNDER

Die wichtigsten anatomischen Strukturen des Kniegelenkes sind der Knorpel, die Menisken, die Seitenbänder, die Schleimhaut und letztendlich das vordere und das hintere Kreuzband. Während die Schleimhaut und der Knorpel zur Gleitfunktion des Gelenkes beitragen, dienen die Menisken der Kraftübertragung und Stabilisierung des Kniegelenkes. Die wichtigsten Stabilisatoren sind jedoch die Seiten- sowie die Kreuzbänder.

Den zentralen Pfeiler dabei stellen das vordere und hintere Kreuzband dar. Das vordere Kreuzband verhindert das Vorschieben des Schienbeins gegen den Oberschenkelknochen sowie eine zu große Rotation des Knies. Das hintere Kreuzband verhindert das Nach-hinten-gleiten des Schienbeins gegenüber dem Oberschenkelknochen, besonders in Kniebeugung. Die beiden Kreuzbänder bilden eine so genannte Viergelenkskette, mit der sie den Rollgleitvorgang zwischen Unter- und Oberschenkel sichern.

DER KREUZBANDRISS – URSACHEN UND FOLGEN

Die Verletzungsmechanismen für eine vordere Kreuzbandruptur (Kreuzbandriss) sind vielfältig. Besonders häufig sind Drehverletzungen bei feststehenden Beinen (z.B. Fußball), aber auch Überstreckverletzungen und plötzliches Abbremsen können zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes führen. Sportarten, bei denen am häufigsten Kreuzbandrisse auftreten sind FußballHandball und Skifahren. Häufig spürt der Verletzte einen Schmerz im Kniekehlenbereich, eventuell hört er auch ein Knacken zum Zeitpunkt des Unfalls. Häufig kommt es zu einer deutlichen Schwellung im Kniegelenk. Die hintere Kreuzbandverletzung tritt häufig im Rahmen von Verkehrsunfällen auf. Sehr typisch ist die Stoßstangenverletzung von Fußgängern.

UNTERSUCHUNG DES KREUZBANDES

Bei der ärztlichen Untersuchung des vorderen Kreuzbandes lässt sich klinisch eine vordere Instabilität diagnostizieren (positiver Lachman-Test). Wenn eine deutliche Drehinstabilität vorliegt, kann auch das so genannte Pivot-Shift-Zeichen positiv sein. Bei Verletzung des hinteren Kreuzbandes ist die wichtigste Untersuchung eine spezielle Röntgenaufnahme, die so genannte hintere Schublade in 90°-Beugung. Der Nachweis eines Kreuzbandrisses kann im Kernspintomographen (MRT) diagnostiziert werden, die Instabilitätstests sind jedoch meistens spezifischer.

RISS DES VORDEREN KREUZBANDES

Das vordere Kreuzband ist der zentrale Stabilisator des Kniegelenkes, besonders bei der sportlichen Belastung. Risse des vorderen Kreuzbandes (vordere Kreuzbandruptur) sind sehr viel häufiger als die des hinteren Kreuzbandes. Mit einem gerissenen oder nicht mehr festen vorderen Kreuzband ist das Kniegelenk besonders für Drehbewegungen nicht ausreichend stabil, sodass es häufig auch bei alltäglichen Belastungen zum unwillkürlichen Wegknicken des Knies kommen kann. Bei gerissenem Kreuzband klagt der Patient über ein Unsicherheitsgefühl und vor allem beim Sport über ein Wegsacken des Kniegelenkes. Auch eine sehr gut trainierte Muskulatur kann die Instabilität nicht richtig ausgleichen. Sportarten wie Fußball, Handball, Tennis, Basketball, Skilaufen können zwar manchmal noch ausgeübt werden, es kommt jedoch durch die Drehbewegung häufig zu weiteren Schäden im Gelenk. In vielen Fällen kommt es nach dem Sport zu Schwellungen und Gelenkergüssen des Kniegelenkes.

RISS DES HINTEREN KREUZBANDES

Beim Riss des hinteren Kreuzbandes sind die Symptome meistens nicht so eindeutig, daher wird diese Verletzung auch häufig übersehen. In der 90°-Position und einem aufgesetzten Knie fällt häufig das Schienbein etwas nach hinten. Diese Situation sollte nach einem entsprechenden Unfallereignis zu einer weiteren Diagnostik des Kniegelenks führen.

DAS HINTERE KREUZBAND

Das hintere Kreuzband verheilt in den meisten Fällen. Die Frage ist jedoch, in welcher Stabilität bzw. Instabilität das hintere Kreuzband am Ende verheilt ist. Daher ist in vielen Fällen ein primär konservatives Vorgehen möglich, allerdings sollte eine entsprechende Schienenversorgung erfolgen (PTS-Schiene). Mithilfe der Schiene sollte der Unterschenkel nach vorne geschoben werden und diese Schiene sollte relativ konsequent in den ersten 4 bis 6 Wochen getragen werden. Nach 6 bis 8 Wochen erfolgt dann eine Überprüfung der Stabilitätsverhältnisse durch eine 90°-Schubladenröntgenaufnahme und dann kann aufgrund des Grades der Instabilität entschieden werden, ob ein Operationsbedarf besteht. Ein weiteres Kriterium für ein operatives Vorgehen bei hinterer Kreuzbandverletzung ist die Frage, ob im Bereich der Außenseite des Knies weitere Strukturen verletzt sind und es somit zu einer hinteren äußeren Instabilität kommt. Sollte dies der Fall sein, muss häufig operiert werden, bei Akutverletzungen ist dies manchmal sogar im akuten Stadium sinnvoll.

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